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mosaiksteine aus dem basler pflaster
Das Fresko von Otto Plattner beim Zoll am Hörnli

fresko an der grenzacherstrasse 542

Täglich ziehen badische Grenzgänger und Schweizer Einkaufstouristen am kleinen Häuslein beim Zoll nach Grenzach-Wyhlen vorbei. Niemand achtet auf das charmante Wandbild, welches dort am Haus "Zum Strytgärtli" seit 1932 aufgemalt ist. Sein Schöpfer war der bekannte Liestaler Künstler Otto Plattner (1886-1951).

Plattner hat manches Wandbild hinterlassen. So schmückte er gleichermassen das Törli in Liestal wie auch das Baslertor in Laufen. In Basel kannte man ihn unter anderem als Laternenmaler. Doch auch hier gibt es Fresken von ihm. Im Rathaushof findet man etwa ein Selbstbildnis von ihm, und er bemalte die Fassade des Gifthüttli.

Hans Waeffler, ein Freund von Otto Plattner, hatte 1931 das Häuslein Grenzacherstrasse 542 mit dem Namen "zum Strytgärtli" erworben. Er beauftragte den Künstler ein Jahr später mit der Bemalung der Liegenschaft. Dieser komponierte für die kleine Fassade eine Szene, die zum nahen Zoll nach Grenzach passte.

Ein Eidgenössischer Weibel verkörpert den Bund, der an der Grenze wacht. Derweil sitzt neben ihm die schalstrickende Mutter Basilea, als Sinnbild des Kantons. Mit ihrem Fuss wiegt sie das Bettchen des Kindleins, welches am Wappen als Gemeinde Riehen erkennbar ist. Ein veritables Familienidyll aus lange verflossenen Tagen.

Das Gedicht neben dem Weibel sagt:

"Geschnitzt aus zähem Schweizer Holz / ein lebensfroher Hagestolz / nicht jedermannes Weggenoss / mied er der Strasse lauter Tross / hasst Maulheld und den Tugendbold / schenkt wenigen seines Herzens Gold / und schuf sein Werk kunstecht und lauter / so war allzeit - Freund Ueli Sauter"

Der Kenner wusste in jenen Tagen, dass der Goldschmied Ulrich Sauter (1854-1933), ein Freund Plattners und Waefflers, hier im Amtskleid des Bundesweibels als Gemälde die Grenze zu Deutschland im Auge hat. Für die strickende und wiegende Basilea wiederum, kam als Modell die Tochter von Hans Waeffler zum Zuge.

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