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Hochbetagte Refugiantin

11. Mertz. (1751) Zu Basel ist eine welsche Refuschiantin namens Jungfrau Johanna Lumey von Sonvillers aus dem Bisthum Basel. Selbige ist 1648 gebohren und befindet sich seit AO 1660, hiemit 91 Jahr allhier zu Basel. Endlich ist sie 103 Jahr weniger 2 Monath gestorben und obigen dato bei St.Alban begraben worden. Sie hat viele Jahre bey Mstr. Stickelberger, dem Schuemacher in St-Alban Vorstatt gewohnt und ist ihr Lebtag wenig kranck gewesen und hat bis an ihr End guten Verstand und guten Appetit gehabt, ist auch von vornehmen Leuten und von der frantzösischen Kirche erhalten worden.

Aus den Aufzeichnungen des Überreiters Heinrich Bieler (1710-1777), herausgegeben von Paul Koelner, Verlag Benno Schwabe & Co, Basel, 1930, Seite 28

Unter Refugianten verstand man reformierte Glaubensflüchtlinge, auf die zum Beispiel auch die Basler Familien Legrand, Paravicini oder Sarasin zurückgehen. Die alte Frau zählt zu den Hugenotten, die aus dem katholischen Frankreich fliehen mussten. Die reformierte französische Kirche, die offenbar zusammen mit wohlhabenden Leuten die betagte Dame unterstützte, wurde 1572 von Hugenotten in Basel gegründet.

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